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The battle for Spain, by Antony Beevor
LA GUERRA CIVIL ESPAÑOLA
site: http://www.antonybeevor.com/
DIE ZEIT, 13.07.2006
Als das große Morden begann
Antony Beevors Geschichte des Spanischen Bürgerkrieges – frei von allen Legenden.
Von Wilhelm von Sternburg
Antony Beevor: Der Spanische BürgerkriegC. Bertelsmann, München 2006; 653 S., 26,–
Für die Nachgeborenen war es so etwas wie ein Anfang. Mit dem Aufstand der konservativen spanischen Militärs am 17./18. Juli 1936 gegen die republikanische Regierung begann das große Morden, das dann mit Hitlers Vernichtungskrieg seinen Höhepunkt erreichte. Der Spanische Bürgerkrieg, der fünf Monate vor Deutschlands Überfall auf Polen endete, wurde zum großen Test der Waffen und der Militärstrategien. Schon die Zeitgenossen empfanden das Geschehen als eine entscheidende Auseinandersetzung zwischen den beiden totalitären Regierungssystemen, welche die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa bestimmt haben: hier der Faschismus, der seit 1922 in Italien und seit 1933 in der Form des Nationalsozialismus in Deutschland herrschte, und dort der Bolschewismus, der seit seinem Sieg über das zaristische Russland zur proletarischen Weltrevolution aufrief.
Die ersten Opfer des Krieges sind das Gewissen und die Integrität
In den drei Jahren, die der »Caudillo« Francisco Franco brauchte, um seine Diktatur zu errichten, zeichneten sich die politisch-militärischen Fronten ab, die bald nicht nur Europa in ein Flammenmeer verwandeln sollten. Hitler und Mussolini lieferten Waffen und Soldaten an die aufständischen Militärs, Stalin stützte die republikanischen Kräfte, um damit mittelfristig die spanischen Kommunisten an die Macht zu bringen. England und Frankreich, die beiden westlichen Demokratien, wichen in eine unehrliche Neutralität aus: Die Appeasement-Politik der Londoner Kabinette Stanley Baldwin und Neville Chamberlain beherrschte das Denken der Konservativen, und auch Männer wie Außenminister Anthony Eden oder der seit einigen Jahren amtlose Winston Churchill zeigten für den autoritären Führungsstil der faschistischen Führer kaum verborgene Sympathie. In Paris sah sich die Leo Blums Volksfrontregierung (bis 1938) in permanente innenpolitische Abwehrkämpfe verwickelt und verhielt sich im Spanienkrieg passiv.
Diese politischen Rahmenbedingungen finden in der zum 70. Jahrestag erschienenen Darstellung des Spanischen Bürgerkriegs von Antony Beevor ihre richtige Einordnung. Es gelingt dem britischen Autor zudem durch eine nüchterne, ideologiefreie Auswertung des Archivmaterials viele der Legenden zu zerstören, die von der Propaganda der Kriegsgegner ausgestreut und von ihren Anhängern in den nächsten Jahrzehnten am Leben erhalten wurden. Verbrechen – massenhafte Hinrichtungen hinter der Front, Vergewaltigungen und Folter – gab es auf beiden Seiten. Allerdings: »Das Morden lief auf beiden Seiten nicht in gleicher Weise ab. Während die grausamen Säuberungen von ›Roten und Atheisten‹ auf dem Gebiet der Nationalisten Jahre lang anhielt, waren die Gewalttaten auf Seiten der Republikaner in der Hauptsache spontane und hastige Reaktionen auf unterdrückte Ängste, verstärkt durch den Wunsch nach Vergeltung für Gräueltaten des Gegners.« Auch nach Francos Sieg hielt das Regime noch jahrelang Tausende gefangene Republikaner in allen Menschenrechtsgeboten Hohn sprechenden Internierungslagern fest.
»Eine … wichtige Lehre lässt sich aus dieser Zeit ziehen«, konstatiert Beevor. »Massenhafte Selbsttäuschung ist nur ein Beruhigungsmittel, das von Führern verabreicht wird, die selbst der Realität nicht mehr ins Auge schauen können. Der Spanische Bürgerkrieg bewies außerdem, dass das erste Opfer des Krieges nicht die Wahrheit, sondern deren Quellen sind: das Gewissen und die Integrität des Einzelnen.«
Gewissen aber hatten weder Franco und seine Generäle, noch die von Moskau geschickten Politkommissare und Henker des SIM, des von den Kommunisten beherrschten Abwehrdienstes der Republikaner. < style="font-size: 10.0pt; font-family: Lucida Sans Unicode; color: #003333"> Natürlich handelten auch Hitler, Mussolini und Stalin ohne jeden moralischen Skrupel. Für sie war der Spanische Bürgerkrieg eine willkommene Gelegenheit, die eigene Innen- und Außenpolitik zu positionieren. Hitler setzte im Schatten der spanischen Tragödie seine Pläne in Österreich (Einmarsch der Wehrmacht und Anschluss im März 1938) und in der Tschechoslowakei (Münchner Abkommen September 1938, Einmarsch in die Rest-Tschechoslowakei März 1939) durch. Mussolini träumte von der italienischen Vormacht im Mittelmeerraum, und im Zuge ihrer militärischen Intervention in Spanien »schmiedeten« Berlin und Rom ihre »Achse«. Stalins Schauprozesse, denen fast die gesamte alte bolschewistische Führung zum Opfer fiel, erreichten parallel zum Bürgerkrieg ihren Höhepunkt. Den Idealismus der europäischen Linken, der sich nicht zuletzt auch in den Internationalen Brigaden niederschlug, die auf Seiten der Demokratie kämpften, instrumentalisierte der Kreml kaltschnäuzig für die eigene Politik. Stalin wollte Hitler nicht reizen und die sich der spanischen Republik verweigernden Westmächte bei den Arbeitermassen diskreditieren. Der japanisch-chinesische Krieg beherrschte die nächtlichen Albträume des roten Diktators wesentlich mehr, als das Geschehen in Spanien.
Beevor ist ehemaliger Berufsoffizier. So füllt er viele Seiten mit der genauen Darstellung der Kämpfe und Schlachten, der militärischen Niederlagen und Siege. Eindrucksvoll schildert er, wie die republikanische Führung ihre Soldaten häufig nur aus Prestigegründen in aussichtslosen Offensiven »verheizt«. Der Krieg in Aragón, die Schlachten von Teruel oder am Ebro – die im Kriegsverlauf immer stärker von den Kommunisten militärisch gelenkten republikanischen Armeen scheitern auch an der Unfähigkeit ihrer Generale. Franco wiederum spricht Beevor mit Berechtigung jede besondere Feldherrnbegabung ab. Bis zu seinem Tod bleibt er ein beschränkter Politiker und einer der großen Massenmörder seines Jahrhunderts. Er gewinnt den Bürgerkrieg, weil ihm in ausreichendem Umfang die notwendigen Waffen (vor allem gilt dies für die Luftwaffe) aus Deutschland und Italien zufließen, die den Republikanern fehlen. Seine Gegner bleiben zudem untereinander heillos zerstritten, der Machtkampf zwischen Anarchisten, Sozialisten und Kommunisten lähmte allzu häufig das republikanische Lager.
Die katholischen Bischöfe und selbst der Papst unterstützten Franco
Und Franco hat die katholische Kirche auf seiner Seite. Im Spanien der dreißiger Jahre ist dies von besonderer Bedeutung. Erschütternd ist bei Beevor nachzulesen, wie der Vatikan und die große Mehrheit der spanischen Bischöfe immer wieder zum Kampf gegen die Republikaner aufrufen und die Verbrechen an den Gefangenen und an der Zivilbevölkerung unerwähnt lassen. Im Gegenteil, der Bischof von Vic fordert zur Gewalt auf, verlangt nach einem »Skalpell, um den Eiter aus Spaniens Eingeweiden zu entfernen«. Papst Pius XII. sendet Franco nach dem Sieg eine Grußbotschaft: »Wir erheben unsere Herzen zu Gott, wir bedanken uns aufrichtig bei Eurer Exzellenz für den Sieg des katholischen Spanien.« Wie sollte da die Welt nicht bald endgültig aus den Fugen geraten.
Antony Beevors gut geschriebene Chronik eines Krieges zeigt ein weiteres Mal, zu welchen Verbrechen die Politik um der Macht willen fähig sein kann. Das Unglück der Völker ist der Preis für solche – in Europa zuletzt in den neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts wieder auf dem Balkan zu beobachtenden – Rückfälle in die Barbarei.
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The Battle for Spain:
The Spanish Civil War 1936-1939
By Antony Beevor
Weidenfeld & Nicolson,
526 pages, $45
The Collapse of the Spanish
Republic, 1933-1936:
Origins of the Civil War
By Stanley G. Payne
Yale University Press,
420 pages, $44.95
Buffered by time and confident in their social-democratic achievements, Spaniards have begun to re-examine the painful and divisive collective memory of their Civil War. Sensing the zeitgeist, British historian Antony Beevor has revised substantially his 1982 The Battle for Spain to reflect his new research in previously unmined Russian and German archives, and the recent findings of Spanish historians.
Beevor continues in the vein of his previous successful works, Stalingrad among them, by distilling the complex social and political forces into a lively and evenhanded narrative. He traces the war's deep roots as far back as the reconquest of Spain from the Moors in 1492, by the monarchs Ferdinand and Isabella, to explain why the Civil War became the showdown of three chronic antagonisms: class, authoritarian rule (linked to the pervasive power of the church) versus freedom of the individual, and central control versus regional autonomy. The antagonisms played out repeatedly in swings from left-liberal action to conservative-right reaction for the 130 years leading up to and throughout the Civil War.
Spain arrived at the critical decade of the 1930s suffering acute social problems, foremost of which were its brutal industrial-relations practices.
In The Collapse of the Spanish Republic, 1933-1936: Origins of the Civil War, U.S. historian Stanley Payne focuses on this most critical and polemical period of prewar Spain. Payne writes in a clinical but accessible tone. His book is indispensable reading for those considering two fundamental questions: Why did Spain unravel so quickly and completely by the time of the Nationalist uprising in 1936 (a multitude of reasons), and was the Civil War inevitable (yes, in the aftermath of the violent Asturian miners revolt in 1934)?
The Second Republic, formed in 1931 by a coalition of six centre-left parties, faced the difficult and immediate task of reconciling historical antagonisms and modernizing the country. Over the next several years, the government introduced a new constitution and agrarian, labour and military reforms, and devolved power to Catalonia, Galicia and the Basque region. It also implemented legal separation of church and state, confiscated some church property and curtailed church involvement in education and other civil institutions. Changes in the government over the next several years resulted in the cancellation and then reinstatement of the reforms.
These changes were all generally salutary and necessary, as Payne notes, but they predictably provoked strong and virulent reactions, most notably from landowners, industrialists and the church. The landowners and others, spooked by events in Russia, warned of the looming red menace. The church blamed the Jews (expelled from Spain 450 years earlier) and Freemasons for trying to destroy it. On the other side, leftists talked often about their goal of bringing about a workers' revolution and dissolving the army and religious orders.
More politically adroit handling or more gradual introduction of the reforms by the government might have softened the harsh reactions. But given the left's intense pressure and extreme and unquenchable demands, and the sclerosis of the vested interests on the right, it's doubtful the government could have forged a compromise among the polarized interests.
The majority of Spaniards resided in the political centre and supported some or all of the Republic's reforms. But the speed at which the country was made to swallow a wholesale restructuring of all its major institutions, and the downward spiral of inflammatory rhetoric and violence (against politicians, priests and workers) frightened and polarized the centre.
What the Nationalists had intended as a coup d'état in July, 1936, turned into a prolonged three-year war of hideous barbarities. The Nationalists murdered 200,000 people in non-combat-related deaths, and the Republicans murdered 40,000.
The Nationalist side consisted of three parties (with extensive support from the church), all of whom were on the same side of the historic antagonisms. They were right-wing, authoritarian and centralist. Franco was a mediocre general but a masterful backroom player. He outmanoeuvred potential leadership rivals and forged a centralized military and political command. Their fighting forces were well trained and well equipped.
The Republicans, as Beevor points out, "represented a cauldron of incompatibilities and mutual suspicions, with centralists and authoritarians, especially the communists, opposed by regionalists and libertarians." The fact that the anarchists were among the best organized of the dozen or so constituent Republican parties indicates the extent to which the Republicans suffered from disarray. The tensions among the Republican parties spilled over into armed conflict for several days in Barcelona in 1937, over the pervasive communist influence and Stalinesque tactics in the Republican military, political and counterespionage ranks.
Many of the Republican parties commanded their own militias, further complicating a centralized military command. They were generally poorly trained and many were sent into battle with shotguns and little or no food, bullets, maps or other supplies. The military structure, increasingly communist-controlled, would only supply communist-led battalions.
The organizational advantages tell only part of the story. Beevor is at his best when describing the military strategy and the pivotal roles played by foreign states. Though Franco delayed the end of the war to "cleanse" conquered territory of all traces of Republican supporters and other undesirables, and manipulated the timing of battlefield victories to coincide with Catholic holidays or to ensure that he received credit, the Nationalist strategy was generally militarily sound. Not so for the Republicans, who relied on outdated strategy and tactics, and launched costly and strategically useless offensives of dubious military purpose for their Soviet-style propaganda value.
Beevor sheds new light on the role of foreign intervenors, particularly Hitler and Stalin. Each supplied extensive hardware, personnel and logistical aid. Hitler and Mussolini appear to have been straight shooters in their dealings with Franco and didn't interfere with his conduct of the military campaign or internal political affairs.
Hitler was clear from the outset about his objectives in Spain. He wanted to try out his new military hardware (his planes performed well, but his tanks were not state-of-the-art), new weapons (the precursor to napalm), new tactics (carpet bombing, used primarily to terrorize civilians, as in Guernica, and airlifts). He wanted to keep Europe diverted from his war preparations and foster a friendship in the Mediterranean. In return, he received Spanish minerals critical for weapons development and most of Spain's steel production.
Mussolini was even easier to deal with. He didn't request repayment for his largesse. He simply wanted Franco to recognize his primacy in the Mediterranean and, to placate his desire for battlefield glory, independent control of the Italian troops in Spain.
Stalin, on the other hand, did not want to get involved in Spain. He was about to purge the Red Army and was in no mood to provoke Hitler. When Stalin finally entered, two months after the Nationalist uprising, after being goaded by Trotsky and realizing that he would lose credibility with European communist parties, the Republicans had already lost the opportunity to crush the uprising in its infancy.
Stalin manipulated the Republican dependency. He had the Republicans transfer all of their gold reserves (fourth largest in the world) to Russia or Russian-controlled banks in France to pay for Russian arms. When news leaked out, the value of the peseta plummeted by half on world markets. Stalin price-gouged for his equipment, some of it useless.
Soviet infiltration of every aspect of the Republican military and political command helped centralize the military campaign, but brought division as anti-Trotsky purges spread within Republican ranks. Soviet aid was reduced drastically when Stalin realized that neither Britain nor France would help the Republicans, and he became more interested in helping the Chinese fight Japan.
Everyone in Europe was tiptoeing around Hitler, fearful of provoking him. Beevor, however, harbours particular contempt for Anthony Eden and Neville Chamberlain. Both knew full well Germany's and Italy's extensive participation in the Civil War, but hid behind the farcical British-sponsored European agreement of the Non-Intervention Committee to justify the British decision not to participate, even though the British navy was secretly providing support to the Nationalists. The agreement had the additional effect of cutting off potential supplies to the Republicans, deepening their dependency on Stalin.
Charles Bowers, U.S. ambassador to Spain, said, "Each movement of the Non-Intervention Committee has been made to serve the cause of the rebellion [the Nationalists]. . . . This Committee was the most cynical and lamentably dishonest group that history has known."
As hard as Franco tried to enshrine authoritarian rule and strict church teachings, the pendulum of ancient tensions continues to swing. Spain boasts a liberal democracy with some of the most progressive social legislation in the world. It's no coincidence that Pope Benedict XVI has made Spain a battleground for his opposition to social liberalization. And it is no coincidence that one million Spaniards turned up in Valencia last week to listen to his message.
Ken Frankel is a Toronto lawyer and political commentator who specializes in Spain and Latin America.
July 29, 2006
Not a simple case of black and white
Raymond Carr
The Battle for Spain
Antony Beevor
To Serrano Suñer, Franco’s brother-in-law, the Spanish Civil War was a contest between good and evil; for the poet Cecil Day Lewis it was a battle between ‘light and darkness’. Antony Beevor castigates those who cling to this apocalyptic vision. ‘The problem is,’ as he declared in a press interview, ‘that people think in absolutely monolithic and Manichaean terms.’ Beevor asserts that the professional historian should eschew moral judgments. Tough-minded to the point of arrogance, he seeks to explain, without the distortions of moral judgments, how the republic destroyed itself in the Civil War.
Beevor’s book took my mind back to the 1950s and my conversations with General Rojo, chief of staff of the defeated Republican army. I remember his exact words: ‘Franco won the war politically and therefore militarily.’ The words constantly on Rojo’s lips were ‘mando único’, a single command. Franco achieved this in September 1936 when his fellow-generals, as the commanders of the Roman legions had made emperors, made him chief of state, president of the government and commander of the armed forces. No commander, a French general observed, had enjoyed such powers since Napoleon.
The Nationalists were by no means a political monolith in July 1936 but a loose coalition running from pious, traditional Carlists to radical fascistoid Falangists. Franco made use of their faction fights to impose what was called ‘the Movement’; he detested parties as responsible for the decline of Spain. The Movement under his control was the sole political organisation permitted in his ‘New State’. Politics were dead in the Nationalist zone.
While politics languished in Nationalist Spain, they flourished in Republican Spain, as political leaders slandered each other in public. Even before the Civil War, Prieto, whose strength lay in the socialist party, and Largo Caballero, boss of the socialist trade union, were denouncing each other in mass-meetings and the press. Prieto warned Largo Caballero, who had undergone a process of ‘Bolshevisation’, that his inflammatory rhetoric about the elimination of the bourgeoisie, which Beevor considers an act of criminal irresponsibility, would lead the bourgeoisie to imagine Spain was on the verge of a social revolution. Inevitably, they would appeal to the army to save society and restore order, its traditional role since the last years of the 19th century.
On 17 July 1936, a group of generals, who had been conspiring since the spring, staged a pronunciamiento against the Republican government. The immediate consequence was the total collapse of the authority of the Republican state. The vacuum was filled by local committees, loyal to the parties that had created them rather than to the state. The journalist Franz Borkenau reported, ‘All the villages and towns we passed through, though passionately guarding their own territory, had not sent a single man to the front.’ With no regular army at the disposal of the government, the improvised militia columns were likewise loyal to the parties that had formed them. In the general chaos of the summer, the working-class parties, particularly in Catalonia where the anarchists of the CNT, enjoying power and prestige as the heroes of the defeat of the Nationalist rising in the streets and barracks of Barcelona, seized the opportunity to stage the social revolution they had long dreamed of. Factories were ‘collectivised’; i.e., submitted to some form of workers’ control. For George Orwell, Barcelona was the first town he had been in ‘where the working-class were “in the saddle’’’. This ‘Red Spain’ and its anti-capitalist revolution made businessmen throughout Europe and America fear for their profits. They supplied on credit the petrol and trucks for Franco’s rapid advance to Madrid.
The task of the Republican politicos was to re-establish the authority of the central government; to organise an army where privates saluted officers, by absorbing the militia into the mixed brigades of the newly formed Popular army; finally, to create an efficient war economy to feed the population and equip the army. This task was, in September 1936, entrusted to Largo Caballero, whose government included bourgeois republicans, socialists and communists. In November it was joined by the anarchists of the CNT. Alas, it was not a government of National Unity. The president of the Republic, Manuel Azaña, distrusted Largo Caballero and detested the anarchists. To the communists, the anarchists were at best deluded utopians, at worst dangerous bedfellows to be discarded when opportunity arose. The anarchists themselves were divided. To join a bourgeois government as the leaders of the CNT had done in November was, for committed libertarians, to betray the revolutionary tradition of the Movement. The ultra-revolutionaries of the POUM were attacking Stalin in their press. In the eyes of communists they must be eliminated. Most important of all, Largo Caballero, once hailed as the Spanish Lenin, had become an obstinate old man who resisted the communists’ drive to politicise the army. They could count on Prieto, no longer on speaking terms with his old enemy, to help them destroy them.
All these tensions erupted in May of 1937 in what Beevor calls a civil war within a civil war. Anti-collaborationist anarchists and Pournistas were fighting the security forces in the streets of Barcelona. This, at the very moment when Franco was consolidating his power in Burgos. Beevor’s detailed description of the May events is gripping stuff. It utilises the researches of his assistant in the Soviet archives. The backdrop to all this were the show trials and great purges in Moscow with their spy mania, inventions of treasonable conspiracies by brazen lies, and confessions extracted by torture. The traitors were the Trotskyites.
This paranoia infected the atmosphere in Spain. Every military setback, Beevor shows, was monotonously attributed to treason. He cites an important document: ‘When investigating the rebellion in Catalonia, the organs of state security (i.e., the Spanish version of the Soviet NKVD) discovered a large organisation committing espionage. In this organisation Trotskyites were working in close co-operation with the fascist Falange Espana.’ The Trotskyites in Spain were the POUM. Trotsky had disowned the POUM, but their leader, Andres Nin, had been his secretary. That was enough. He was tortured and murdered by communist agents, who invented a ludicrous cover-story that he had been assassinated by the Gestapo. The truth leaked out.
In late November 1938, I went to Victoria Station with Philip Toynbee, then a communist albeit an eccentric one, to welcome home returning International Brigaders. I expressed my horror at Nin’s murder. He grinned and replied, ‘You can’t make an omelette without breaking eggs.’ To cite another piece of communist jargon of the time, the aims of the party were ‘objectively correct’. It was their methods, torture included, that sickened George Orwell. He was to expose them later in Animal Farm and Nineteen Eighty-four.
With Largo Caballero resisting the liquidation of the POUM, the communists and Prieto moved in for the kill and forced his resignation. His successor was Juan Negrín, son of an affluent family and a distinguished physiologist; the contrast with the self-educated plasterer was striking. Beevor considers Negrín an authoritarian voluptuary with ‘gross tastes in sex and food’, whose politics were based on a series of delusions. Accused by his enemies, and they were many, of being a communist poodle, he replied that if the British would send him arms superior to those provided by the Soviet Union, he could escape the communist embrace. This was nonsense. On no account would Chamberlain’s Conservative government come to the aid of the embattled Republic. Negrín believed that to resist to the bitter end might force Franco to accept terms that would avoid postwar reprisals. Two days before the Nationalist troops entered Madrid, Negrín could profess to believe that the Republican army, after its total collapse in Catalonia and of the morale in a starving civilian rearguard, could fight on for six or eight months. This was a fantasy. To pursue it meant a second civil war within the civil war, as the troops supporting Negrín fought his enemies in the streets of Madrid.
Beevor’s signal contribution to the history of the Civil War is his dissection of the military shortcomings of the Republic’s war effort. Rojo’s strategy was flawed from the start. Enjoying the advantage of interior lines, Rojo planned a series of offences against a weakly held sector of the front. The battle of Brunete of July 1937 set the pattern. An initial breakthrough stalled as his commanders failed to exploit early gains. Franco brought up reinforcements to plug the gap and turn the tide of battle. This was the case with the battle of Teruel fought in the sub-zero temperatures of the winter of 1937, and above all in the great battle of the Ebro fought in the high summer heat of 1938. ‘A grotesque gamble’ from the start, to fight a battle with a great river behind the front was ‘beyond military stupidity, it was the mad delusion of propaganda’. Rojo, Beevor considers, should have fought a well-organised defensive war rather than his costly counter-offensives. He has a point. In the battles around Madrid in the winter of 1937, the nascent Popular army fought heroically and successfully, forcing Franco to abandon his obsession with Madrid.
The internecine feuds of the Republic apart, the reader will accept Beevor’s conclusion that Franco won the Civil War as the master of a more disciplined and better equipped army than the Republic’s Popular army, remarkable creation as it was. Franco was no strategic genius. His blunders were apparent to his generals, but they carried out his orders. Rojo was to complain bitterly that his orders were ‘annulled’. As for equipment, what the Labour party called the ‘farce of non-intervention’ allowed Hitler to pour arms and Mussolini to send ground troops into Franco’s Spain while depriving the legitimate government of all military aid other than that of the Soviet Union. The one innovation of the Civil War was the tactical use of repeated air strikes to break the morale of ground troops. Carefully observed by German military intelligence, this was put into practice as the BEF retreated to Dunkirk. In major battles from 1937 onwards, the Nationalists dominated the air. The squadrons of the German Condor Legion of modern aircraft were duly honoured in Franco’s victory parade in May 1939.
Beevor has not written a revisionist history of the war. His conclusions are substantially those of Hugh Thomas in his thousand-page blockbuster published in 1961. It is still essential reading. He has made extensive and intensive use of the Spanish sources available; Beevor’s publisher, sensing a bestseller in the 70th anniversary of the outbreak of the Civil War, to lighten his task has ‘sifted’ for him the necessary Spanish works. Nor, in his remarkably honest introduction, does Beevor claim to have written a definitive history of the war, given that so many aspects are still a matter of debate, from the economic efficiency of the CNT agrarian collectives in Aragón to Stalin’s ultimate objectives in Spain.
Beevor’s book is notable for the resolute criticism of Francoism, emphasising the massive executions of the postwar years. The destruction of Francoism and all its work is widely regarded, particularly by the recent socialist government and its president Zapatero, as the supreme achievement of Spain’s democracy since the death of the Caudillo in 1975. This has made his book a bestseller but earned him the opprobrium of nostalgic Francoists of the extreme Right. It will equally be a bestseller in Britain for those who see the Civil War as the last great cause.
Berliner Zeitung
17.07.2006
Ungleiche Gegner
Vor 70 Jahren begann der Spanische Bürgerkrieg. Antony Beevor verfolgt seine Fronten
Bert Hoppe
Das natürliche politische Regime Spaniens, so bemerkte einmal der Schriftsteller und Rektor der Universität von Salamanca, Miguel de Unamuno, sei die Willkür; sie werde lediglich von unten durch Anarchie und von oben durch Militärputsche gemildert. Der letzte Putsch, den Unamuno noch selbst miterlebte, begann heute vor siebzig Jahren, am 17. Juli 1936, als sich Teile der spanischen Armee unter General Francisco Franco Bahamonde gegen die Volksfront-Regierung in Madrid erhoben.
Dieser Aufstand gehörte zu den 52 Putschversuchen, die Spanien in den 122 Jahren vor 1982 erlebte (als das letzte Mal ein Offizier die Regierung mit Waffengewalt stürzen wollte), und es war einer von jenen elf Versuchen, die Erfolg hatten - allerdings erst nach fast drei Jahren eines erbitterten Bürgerkrieges. Es hat kaum einen bewaffneten Konflikt gegeben, der in den Medien der Welt so präsent war wie dieser Spanische Bürgerkrieg - erst der Vietnamkrieg wurde wieder zu einem vergleichbar öffentlichen Ereignis. Doch verschwand das tatsächliche Geschehen schon bald in einem Nebel von Mythen und Schreckensgeschichten.
Dies lag nicht nur daran, so der Historiker Antony Beevor, dass dieser Krieg von beiden Seiten mit einem enormen Propagandaaufwand als Vorlauf des unausweichlichen Kampfes zwischen "Faschismus" und "Bolschewismus" stilisiert wurde. Es lag auch an der lange Jahre dürftigen Quellenlage: Während die Archive von Komintern und Moskauer Politbüro ihr Wissen um die sowjetische Intervention bis 1991 für sich behielten, gehörte in Spanien das Schweigen über die Opfer des Krieges zu den Vorbedingungen der Demokratisierung nach dem Tode Francos - bis heute gibt nicht einmal eine genaue Opferstatistik.
Beevor, der mit Büchern über die Schlacht um Stalingrad und die Einnahme Berlins durch die Rote Armee bekannt geworden ist, hat nun die Erkenntnisse genutzt, die auf Grund neuer Dokumente gewonnen wurden, um seine fast 25 Jahre alte erste Darstellung des Spanischen Bürgerkrieges neu zu verfassen. Man merkt: hier will jemand das maßgebliche Standardwerk zum Thema zu schreiben - herausgekommen ist jedenfalls eine zuweilen im Wortsinne erschöpfende Gesamtdarstellung, die den Kriegsverlauf bis in die kleinsten Verästelungen hinein verfolgt.
Dass sich Beevor als ehemaliger britischer Berufsoffizier und als Militärhistoriker ausführlich den Schlachten widmet, verrät schon ein erster Blick in den Anhang des Buches, der mit zehn detaillierten Operationskarten aufwartet. Allerdings beschränkt sich Beevor nicht auf die bloße Ereignisgeschichte, vielmehr gelingt es ihm, den Verlauf des Krieges aus dessen politischen und sozialen Hintergründen heraus zu erklären.
Dieser Ansatz hilft vor allem, die Erfolge der Putschisten in der Anfangsphase des Aufstandes zu verstehen. Ihre anfängliche Unterlegenheit machten die Putschisten durch eine ungleich größere Entschlusskraft wett, die sich aus ihrem Selbstbewusstsein als Elitetruppen speiste: Während die Truppen der Republik zum Zeitpunkt des Aufstandes teilweise seit Jahren nicht einmal mehr Manöver durchgeführt hatten und teilweise eher aus Entschlussunfreudigkeit denn aus Überzeugung der Republik gegenüber "loyal" blieben, rekrutierten sich die Putschisten vorrangig aus der kampferfahrenen, spanischen Afrika-Armee. Bei diesen Offizieren verband sich ein aggressiver Korpsgeist mit einem missionarischen Sendungsbewusstsein, mit dem sie die 1931 gegründete, atheistische Republik geradezu instinktiv ablehnten und von der Rückkehr zur einstigen Größe des mittelalterlichen, katholischen Spanien träumten.
Francos Gefährten und Unterstützern aus der besitzenden und adeligen Oberschicht standen bald Milizen gegenüber, die den gesellschaftlichen und ideologischen Gegenpol verkörperten und durch eine für Europa einzigartig starke anarchistische Strömung geprägt wurden. Diese Ablehnung jeglicher zentralen Herrschaft behinderte die effektive Kriegsführung der Republik jedoch anfangs fast ebenso stark wie die Unentschlossenheit der darum bald de facto aufgelösten regulären Armee: Zu Beginn der Belagerung Madrids geschah es zuweilen, dass ganze Mannschaftszüge der anarchistischen Milizen am Wochenende ohne Ankündigung die Front verließen, um sich in der nahen Innenstadt zu vergnügen.
In diese Lücke konnten nun die spanischen Kommunisten vorstoßen, deren Disziplinkult sie zumindest zu zuverlässigen Kämpfern machte. So wie die spanischen Kommunisten eher auf Grund der Umstände nach und nach Schlüsselpositionen in der Republik besetzen konnten, als wegen besonderer strategischer Fähigkeiten, so rutschte auch die Sowjetunion fast ungewollt in die Position des wichtigsten Bündnispartners der Republik. Stalin nämlich war von Anfang an wenig von der Idee begeistert, Spanien militärisch beizuspringen.
Er wollte, so argumentiert Beevor, Hitler nicht gerade in dem Augenblick provozieren, in dem die Sowjetunion nach der "Säuberung" der Roten Armee besonders verwundbar war. Den Dokumenten zufolge, die Beevor in Moskau ausgewertet hat, musste der sowjetischen Diktator geradezu zum Jagen getragen werden - und ließ sich das militärische Engagement dann von der Republik zu teilweise grotesk überhöhten Preisen vergüten.
Den Gegenpol zu dieser mehr am materiellen Profit denn am politischen Ergebnis orientierten Haltung bildeten jeweils auf ihre Weise die Internationalen Brigaden, die seit Ende 1936 mit bis zu 50 000 Mann in die Kämpfe eingriffen, und die deutsche "Legion Condor", die für die Zerstörung der baskischen Stadt Guernicas verantwortlich war: Während die Interbrigadisten in Spanien das Schlachtfeld sahen, auf dem sie den Faschismus zu Stehen bringen konnten, erkannten die deutschen Offiziere in dem Krieg ein hervorragendes Gelände, um Panzerwaffen und Bombenflugzeuge zu testen.
Im Unterschied zum Kommandeur der Legion, Wolfram von Richthofen, kehrten die überlebenden Interbrigadisten aus dem Krieg jedoch meist völlig desillusioniert zurück - zermürbt durch die sinnlosen, von kommunistischen und sowjetischen Offizieren aus Prestigegründen angeordneten Frontalangriffe auf feindliche Linien, sowie durch die von Kominternemissären wie initiierten und von NKWD-Agenten durchgeführten "Säuberungen", denen etwa 500 Ausländer zum Opfer fielen.
Beevors Buch lässt kaum Fragen offen und bewegt sich auf der Höhe der Forschung (wenngleich er wichtige deutsche Bücher wie das von Frank Schauff zur Rolle der Komintern im Bürgerkrieg nicht beachtet hat). Doch wer einen lebhaften Eindruck von der tiefen Spaltung der spanischen Gesellschaft gewinnen will, ohne die die Härte dieses Bürgerkrieges nicht zu verstehen ist und die noch das heutige Spanien prägt, der sollte zu einer Wiederauflage im Wagenbach-Verlag greifen: dem 20 Jahre alten Essay des 2003 verstorbenen französischen Historikers und Spanienkenners Pierre Vilar. Die Fragen der ausländischen Intervention waren dem Vertreter der französischen Sozial- und Mentalitätsgeschichtsschreibung, ganze zehn Seiten wert; sehr viel mehr interessierte er sich für das "Leid von Freunden, die mir teuer waren".
17-07-2006
Die Rückkehr der Vergangenheit
DIETMAR SÜSS
CARLOS COLLADO SEIDEL: Der Spanische Bürgerkrieg. Geschichte eines europäischen Konflikts. C.H. Beck, München 2006. 218 Seiten, 12,90 Euro.
ANTONY BEEVOR: Der Spanische Bürgerkrieg. C. Bertelsmann Verlag, München 2006.
618 Seiten, 26 Euro.
In der Nähe des Escorial, Kastiliens imposanter Kloster- und Schlossanlage, liegt das „Valle de los Caídos“: das „Tal der Gefallenen“ – ein Mausoleum mit monumentalem, weit sichtbarem Kreuz, ein Symbol für den Sieg über die „rote“ Republik und den Blutzoll, den das nationale Spanien hatte erbringen müssen, um angeblich das Land vor dem Bolschewismus zu retten.
Die Anlage hatte der militärische Führer der Aufständischen, General Franco, bereits während des Bürgerkrieges planen lassen. Es sollte die Stätte der Sieger sein: ein gewaltiges Mahnmal für die „Helden der Bewegung“. Als Franco 1975 starb und mit ihm mehr als 35 Jahre Diktatur zu Ende gingen, fand er im „Tal der Gefallen“ seine letzte Ruhestätte: ein faschistischer Erinnerungsort, der bis heute Anlaufstelle für die versprengten Reste der extremen Rechten ist – und für dessen Erhalt die öffentliche Hand sorgt. Die spanische Demokratie ist an dieser sehr eigenen Art der Vergangenheitspolitik nicht zu Grunde gegangen. Im Gegenteil, für viele war der bewusste Verzicht auf jede Form der politischen und juristischen Aufarbeitung der Diktatur geradezu die Voraussetzung für den Erfolg und die Integration der zerrissenen Gesellschaft.
Vor 70 Jahren, am 17. Juli 1936, begann der Putsch gegen die Republik, der sich rasch zum Bürgerkrieg und zum ideologischen und militärischen Schlachtfeld ganz Europas ausweitete. In einer opulenten, anschaulichen Gesamtdarstellung erzählt der britische Militärhistoriker Antony Beevor aufs Neue und auf der Grundlage eines älteren Buches die Geschichte von politischer Gewalt, militärischer Eskalation und ideologischer Radikalisierung. Beevor ist ein Geschichtenerzähler im besten Sinne des Wortes; die strenge Analyse tritt bei ihm zugunsten wortgewaltiger Erzählung zurück. Das hat bisweilen Vorteile, weil seine Darstellung damit nicht nur für einen kleinen Kreis Eingeweihter spannend zu lesen ist; der narrative Grundton und der streng chronologische Aufbau haben aber auch Kosten, die vor allem die Einordnung seines Stoffes betreffen. Sein Hauptaugenmerk – und hier ist er ein absoluter Meister seines Fachs – gilt den militärischen Auseinandersetzungen zwischen Republik und „Nationaler Front“, während die politische Dimension des Bürgerkriegs, die inneren Frontlinien und Verwerfungen eher knapp behandelt werden.
Für den
eiligeren Leser hat der Marburger Historiker Carlos Collado Seidel eine deutlich
kompaktere Gesamtdarstellung verfasst. Er untersucht den Bürgerkrieg als
„Geschichte eines europäischen Konflikts“: Die iberische Halbinsel war zur
Projektionsfläche von Hoffnungen und Ängsten geworden; ein soziales
Experimentierfeld und Symbol von Freiheit und Demokratie für die einen, ein
Kampf gegen die verhassten „Roten“ und heidnischen Bolschewisten auf der anderen
Seite. Gleichzeitig war der Bürgerkrieg die internationale Bewährungsprobe dafür,
wie weit die westlichen Demokratien bereit waren, angesichts der faschistischen
Herausforderung wortreiche Unterstützung in tatkräftige Hilfe umzusetzen. Hitler
und Mussolini erprobten hier ihre Waffen und setzten den Kampf gegen die labilen
europäischen Demokratien fort; gleichzeitig unterstützte die Sowjetunion nach
anfänglichem Zögern die Republik mit Waffen und Experten, während die Westmächte
dem Untergang der Demokratie weit gehend tatenlos zusahen.
Die Gründe für das blutige Ringen im „Zeitalter der Extreme“ lagen in der
Verteilung des Landbesitzes in Spanien, in der Klassenspaltung, den regionalen
Unterschieden und nicht zuletzt den Spannungen zwischen konservativ-katholischer
Kirche und militantem Antiklerikalismus. Seidels Schwerpunkt liegt auf den
Fragen der internationalen Beziehungen. Er zeigt sich hier als ausgewiesener
Kenner, der die Sprengkraft des Konflikts und das halbherzige Taktieren der
europäischen Länder deutlich macht und auch die inneren spanischen Verwerfungen
seit dem 19. Jahrhundert streift. Etwas zu kurz kommen indes die
unterschiedlichen Formen von Gewalt auf beiden Bürgerkriegsseiten und die
Bedeutung der Religion als Teil des „Kulturkampfes“.
Gerade hier hätte sich zeigen lassen, wie stark auch die Forschungen zum
Bürgerkrieg einem Wandel unterliegen. Diese Perspektive haben Walter L.
Bernecker, der Altmeister der deutschen Spanienforschung, und einer seiner
Schüler, Sören Brinkmann, in ihrem Buch konsequent und mit großem Ertrag
weiterverfolgt. Sie verbinden die Geschichte des Bürgerkrieges mit ihrer
Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart. Im Gegensatz zu Seidels Werk lebt das
Buch von seiner Sensibilität für kulturgeschichtliche Fragen.
Verscharrte Opfer
So
untersuchen die Autoren die „Gedächtnisorte des Franquismus“ wie das „Tal der
Gefallenen“ oder die martialische Inszenierung der Schlachtruinen von Belchite.
Anschaulich zeigen sie den Wandel der Erinnerung: Unterdrückung, Schweigen und
Vergeben, Amnestie, Fortleben franquistischer Symbole und die seit Mitte der
90er Jahre zu beobachtende „Rückkehr der Vergangenheit“: eine Debatte,
vergleichbar der in Ostdeutschland, mit ihren Straßenumbenennungen, dem Abbruch
von Denkmälern und der Wiedergutmachung gegenüber politisch Verfolgten.
Für leidenschaftliche Diskussionen sorgt zudem die Exhumierung von Opfern der
Gewaltherrschaft, die in Massengräbern verscharrt und aus dem kollektiven
Gedächtnis verschwunden waren. Bernecker und Brinkmann haben ein, auch
ungewöhnlich spannend bebildertes, Buch geschrieben, das auch dem empfohlen
werden kann, dessen nächste Reise nach Spanien führt und der den „Kampf der
Erinnerungen“ im Straßenbild der Städte beobachten will.
taz Magazin Nr. 8022 vom 15.7.2006, Seite VII, 213 Kommentar RUDOLF WALTHER, Rezension
Keine Freiheit, kein Glück
Vor 70 Jahren begann der Spanische Bürgerkrieg. Drei neue Bücher erzählen von Vorgeschichte, Verlauf und der anschließenden Franco-Diktatur
VON RUDOLF WALTHER
Carlos Collado Seidel: "Der Spanische Bürgerkrieg. Geschichte eines europäischen Konflikts". C. H. Beck, München 2006, 218 Seiten, 12,90 Euro
Antony Beevor: "Der Spanische Bürgerkrieg". Aus dem Englischen von Michael Bayer, Helmut Ettinger, Hans Freundl, Norbert Juraschitz, Renate Weitbrecht. C. Bertelsmann, München 2006, 655 Seiten, 26 Euro
Walther L. Bernecker, Sören Brinkmann: "Kampf der
Erinnerungen. Der Spanische
Bürgerkrieg in Politik und Gesellschaft 1936-2006", Verlag Graswurzelrevolution,
Nettersheim 2006, 377 Seiten, 20,50 Euro
Außer dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte kein Krieg das lesende und schreibende Publikum so schnell, so vielfältig und so nachhaltig wie der Spanische Bürgerkrieg, der am 17./18. Juli vor 70 Jahren begann. Bibliografien verzeichnen mittlerweile weit über 20.000 Titel, die sich mit dem Bürgerkrieg beschäftigen. Allein in diesem Sommer kommen auf Deutsch drei neue Bücher heraus.
Carlos Collado Seidel bietet eine prägnante und kurze Einführung, die auch Nichthistoriker über alle Aspekte des Bürgerkriegs, insbesondere die internationale Verflechtung, informiert. Das umfangreiche Werk des britischen Historikers Antony Beevor erzählt die Geschichte des Bürgerkriegs in allen Details und auf dem neuesten Forschungsstand. Als ehemaliger Berufsoffizier hat Beevor ein Faible für akribische Schlachtbeschreibungen, die nur Spezialisten interessieren dürften.
Walther L. Bernecker und Sören Brinkmann zeigen in ihrem Buch dagegen, wie der Sieger Franco bis zu seinem Tod die Erinnerungskultur autoritär steuerte. Von 1975 bis 2000 einigten sich die politischen Kräfte in Spanien auf einen "Schweigepakt", was die Vergangenheit betrifft. Erst seit etwa fünf Jahren gibt es einen "Erinnerungsschub" (Bernecker), dessen Reichweite die beiden Autoren für den politisch interessierten Leser differenziert darstellen.
Die Vorgeschichte des Bürgerkriegs beginnt in den 20er-Jahren mit der vom König geduldeten Diktatur von Miguel Primo de Rivera und dem Übergang zur Republik und ihrer liberalen Regierung (14. 4. 1931). Dieser verschärfte die Spannungen mehr, als er sie milderte, denn eine dünne Elite aus Großgrundbesitz, Militär, Kirche, Bürokratie und Wirtschaft beherrschte das Land weiterhin. Die Landreform blieb ebenso in Ansätzen stecken wie die Schulreform - 33 Prozent der Spanier waren vor 70 Jahren Analphabeten.
Die parlamentarische Rechte formierte sich gegen die Republik, und die Generalität konspirierte. Der Anführer der Verschwörung vom August 1932 - General José Sanjurjo - musste ins Exil. Von rechts erhob sich gewaltsamer außerparlamentarischer Widerstand gegen die sozialen Reformen, von links agitierten sozialistische und anarchistische Gruppen dafür, die Reformpolitik zu radikalisieren.
Bei den Neuwahlen zum Parlament im November 1933 gewann ein Bündnis aus reaktionären, konservativen und liberalen Parteien. Es verdankte seinen Sieg auch dem seltsamen Wahlrecht. Dieses sicherte einem Parteienbündnis, das mehr als 40 Prozent der Stimmen erreichte, 80 Prozent der Sitze. Das Mitte-rechts-Bündnis wurde durch ein einziges Ziel zusammengehalten: Die bescheidenen Reformen der vorangegangenen liberalen Regierung sollten schnell rückgängig gemacht werden. Die von dem Sohn des Diktators, José Antonio Primo de Rivera, gegründete Falange und nationalsyndikalistische Angriffsgruppen heizten die Konfrontation ebenso an wie Streiks von anarchistischen, sozialistischen und kommunistischen Gewerkschaften und der bewaffnete Aufstand der Bergarbeiter in Asturien im Oktober 1934.
Die Mitte-rechts-Regierung verfolgte die Arbeiterführer unerbittlich und verbot die oppositionelle Presse. Sie bewirkte damit eine Solidarisierung unter den verfeindeten anarchistischen, sozialistischen und kommunistischen Parteien und den Gewerkschaften. Bei den Wahlen vom 16. Februar 1936 schlossen sich diese Gruppierungen erstmals zu einem Volksfrontbündnis zusammen, und selbst die Anarchisten, die sich bislang zu einem schroffen Antiparlamentarismus bekannt hatten, gaben ihre Vorbehalte auf und riefen nicht zum Wahlboykott auf. Das Programm des Bündnisses war defensiv und zielte vor allem auf die Fortsetzung der Agrarreform.
Das Parteienbündnis aus Republikanern, Liberalen und Linken gewann die Wahlen nach der Stimmenzahl knapp mit nur rund 150.000 Stimmen Vorsprung, aber nach Mandaten deutlich (278:171). Der neuen republikanisch-liberalen Regierung, die "Freiheit, Glück und Gerechtigkeit in Spanien" versprach, wollten aber weder Sozialisten (PSOE), noch Kommunisten (PCE), noch die vereinigte marxistische Arbeiterpartei (POUM) noch Anarchisten angehören. Die Regierung geriet schnell von allen Seiten unter Druck, und die scharfe Polarisierung entlud sich im offenen Terror rechtsradikaler Todesschwadronen (pistoleros und requetes) gegen demokratische Politiker, aber auch in gewaltsamen Aktionen von links - bei Streiks, bei Landbesetzungen, bei Demonstrationen, bei politisch motivierten Morden.
Die Militärs warteten zunächst ab, schlugen jedoch zu, nachdem Polizisten am 13. Juli 1936 den Führer der Rechten - José Calvo Sotelo - entführt und ermordet hatten. Am 17. Juli rebellierten zunächst die Militärs in Nordafrika und am folgenden Tag einige Generäle im Westen und Nordwesten, während sich die Militärs im Osten und in großen Teilen des Südens des Landes loyal zur republikanischen Regierung verhielten.
Das Land war gespalten: Im Westen und Nordwesten siegten die Putschisten und Nationalisten, im Osten und Südosten dominierten die Liberalen und die Linken. Der Hass auf das Militär und vor allem die Kirche entlud sich in einem rabiaten linken Antiklerikalismus. In den ersten drei Monaten nach dem Putsch wurden zahlreiche Kirchen und Klöster verwüstet und fast 7.000 Priester ermordet.
Die Pattsituation änderte sich schnell. Das nationalsozialistische Deutschland und das faschistische Italien stellten sich schon zwei Wochen nach dem Putsch hinter die aufständischen Generäle. Deren Coup wäre zusammengebrochen, wenn nicht deutsche und italienische Flugzeuge seit Anfang August spanische Soldaten und marokkanische Söldner auf das Festland gebracht hätten: die erste Luftbrücke in der Kriegsgeschichte ("Unternehmen Feuerzauber"). Die Sowjetunion unterstützte zwar die republikanische Seite, aber die erste sowjetische Waffenlieferung traf erst mit fast viermonatiger Verzögerung in Spanien ein.
Während der ganzen Zeit des Bürgerkriegs bestand eine Asymmetrie zu Lasten der republikanischen Seite. Die Befehlsstrukturen in der Volksarmee und in den fünf Internationalen Brigaden waren chaotisch. Erst mehr als ein Jahr nach Beginn des Bürgerkriegs verfügte die Republik über militärische Formationen, die man als Armee bezeichnen kann. Hinzu kam, dass die republikanische Seite heillos zerstritten war - und militärisch schnell in die Defensive geriet durch die "Politik der Nichteinmischung" Frankreichs und Englands sowie die massive militärische Unterstützung Francos durch Deutschland und Italien. Die Rache des Siegers war unerbittlich, und die Diktatur endete erst mit Francos Tod am 20. 11. 1975.
N Z Z Online
Neue Zürcher Zeitung, 2. August 2006, Ressort Feuilleton
Das historische Buch
Leid, Mut und Tod
Antony Beevor und andere über den Spanischen Bürgerkrieg
Cord Aschenbrenner
Antony Beevor: Der Spanische Bürgerkrieg. C. Bertelsmann, München 2006. 651 S., Fr. 45.60.
Walter L. Bernecker, Sören Brinkmann: Kampf der Erinnerungen. Der Spanische Bürgerkrieg in Politik und Gesellschaft 1936–2006. Verlag Graswurzelrevolution, Nettersheim 2006. 377 S., Fr. 32.–.
Frank Schauff: Der Spanische Bürgerkrieg. Vandenhoeck & Ruprecht (UTB), Göttingen 2006. 208 S., Fr. 26.80.
Carlos Collado Seidel: Der Spanische Bürgerkrieg. Geschichte eines europäischen Konflikts. C. H. Beck, München 2006, 217 S., Fr. 23.50.
Als Papst Benedikt XVI. kürzlich Spanien besuchte und bei dieser Gelegenheit auf den sozialistischen Premierminister Zapatero traf, werden beide Männer auch an die jüngere Vergangenheit gedacht haben. Zapateros Grossvater, ein Militär, der im Juli 1936 auf Seiten der Republik und ihrer demokratisch gewählten Regierung stand, war von seinen putschenden Kameraden erschossen worden. Papst Pius XII. hatte nach dem Sieg der Nationalisten im Bürgerkrieg im Frühjahr 1939 an den «Caudillo» Francisco Franco geschrieben: «Wir bedanken uns aufrichtig bei Eurer Exzellenz für den Sieg des katholischen Spanien.»
Ein europäischer Krieg
Es war ein Sieg in einem Krieg, dessen Schrecken in Spanien und Europa unvergessen ist. Europäische Mächte – Deutschland, Italien, die Sowjetunion, England und Frankreich – waren offen oder verdeckt am Krieg beteiligt, der katholische Klerus schlug sich bis auf wenige Ausnahmen auf die Seite Francos. Geistliche hatten Massaker der Nationalisten gerechtfertigt und waren ihrerseits Opfer der Republikaner geworden – etwa 6500 Priester und Ordensmitglieder und 280 Nonnen. Die spanische Kirche, eine zutiefst reaktionäre Institution, hatte von jeher mit Grossgrundbesitzern und Militärs gemeinsame Sache gemacht. Spanien war, nach dem Ende der Monarchie 1931, eine um Jahrzehnte verspätete Nation. Auf diese rückständige Gesellschaft mit ausgeprägten sozialen und Klassengegensätzen trafen die auch in anderen europäischen Ländern virulenten politischen Ideen: Faschismus und Kommunismus.
In der Einleitung seiner umfangreichen Geschichte des Spanischen Bürgerkriegs schreibt Antony Beevor, es sei falsch, diesen Krieg «als einen Bruderkrieg zu beschreiben. Die neuen Ideologien machten aus Brüdern gesichtslose Fremde, und aus Gewerkschaftern oder Ladenbesitzern wurden Klassengegner. Alle traditionellen Begriffe von Verwandtschaft und Gemeinschaft wurden blindwütig zerstört.» Ebenso wenig – «eine irreführende Vereinfachung» – lässt Beevor den Spanischen Bürgerkrieg aber nur als Konflikt zwischen rechts und links gelten: zwischen den putschenden Generälen und ihrer falangistischen und nationalistisch-katholischen Anhängerschaft auf der einen Seite und den Verteidigern der Republik – Sozialisten und Liberalen, Anarchisten und Kommunisten – auf der anderen Seite. Hinzu kamen, auf beiden Seiten, zentralistische und autoritäre Kräfte, die sich gegen regionale Selbständigkeitsbestrebungen und gegen die Freiheit des Individuums wandten.
Als die Generäle um Franco am 17. Juli 1936 in Spanisch-Marokko putschten, war dies der Beginn eines Blutbades, dem in knapp drei Jahren Hunderttausende zum Opfer fielen, vor allem auf republikanischer Seite. Nationalistische Milizen stürzten sich mit dem Schlachtruf «Es lebe der Tod!» in den Kampf oder auf wehrlose Zivilisten; am ersten Tag des Krieges liess ein Grossgrundbesitzer bei Salamanca seine Arbeiter antreten und erschoss sechs von ihnen – «pour encourager les autres», wie er einem Besucher erklärte. Die Republikaner wurden nicht nur in oft dilettantisch geführten Schlachten von «africanistas», den marokkanischen Truppen Francos, von italienischen Panzern oder Flugzeugen der deutschen «Legion Condor» getötet – sie dezimierten sich auch gegenseitig: Anarchisten töteten Kommunisten, Kommunisten angebliche Trotzkisten. Auch die Angehörigen der Internationalen Brigaden fielen dem Terrorregime in den eigenen Reihen zum Opfer, das Komintern und sowjetische Kommissare errichteten.
Sowjetische Interessen
Die Paranoia der Kommissare, die überall Verrat witterten und die Beevor schon in seinen Büchern über die Schlachten von Stalingrad und um Berlin anschaulich beschrieben hat, findet auch hier sein besonderes Interesse. Überhaupt ist das Kapitel über das direkte sowjetische Engagement in Spanien durch die Entsendung von «Beratern», die faktisch Befehlshaber republikanischer Truppenteile waren, eines der interessantesten und materialreichsten des Buches. (Ebenfalls sehr anschaulich schildert die sowjetische Hilfe Carlos Collado Seidel in seinem knappen, aber lesenswerten Buch.) Chronologisch aufgebaut, mit eingeschobenen systematischen Kapiteln etwa über den «Propagandakrieg und die Intellektuellen» oder über die Internationalen Brigaden, misst sich Beevors Buch mit den Romanen von Hemingway und Malraux, den Berichten von Orwell, Koestler oder auch von Gustav Regler sowie mit einigen historischen Standardwerken.
Der Autor, ehemaliger Berufsoffizier, hat sein Werk (das auf einem bereits 1982 erschienenen Vorläufer basiert) auf bewährte Weise zu «beevorisieren» versucht, indem er detailliert und packend über Schlachten, über Leid, Mut und Tod berichtet, als sei er dabei gewesen und nicht nur in vielen Archiven. Aber: Dieser Krieg zog sich über Jahre hin, er hat eine Vorgeschichte und, nicht zu vergessen, die Geschichte der innerrepublikanischen Kabalen, die zu schreiben (und zu lesen) einen langen Atem erfordert. Beevor entledigt sich dieser Aufgabe zwar mit Anstand und gelegentlich durchschimmerndem Zorn – so, wenn er die nur vorgeblich neutrale Politik der europäischen Demokratien schildert. Die dramaturgische Dichte seiner anderen Werke erreicht dieses Buch jedoch nicht.
Dennoch ragt es unter den Neuerscheinungen zum siebzigsten Jahrestag des Kriegsbeginns schon dadurch hervor, dass es in der guten Tradition angelsächsischer Geschichtsschreibung erzählt ist. Deutlich akademischer gehalten und mit anderer Schwerpunktsetzung versehen sind zwei andere Bücher. Walter L. Bernecker und Sören Brinkmann beschäftigen sich vor allem mit den Folgen des Krieges, der brutalen Politik des Regimes (mit weit über hunderttausend politischen Morden), den vielfältigen Formen der Repression gerade in der Nachkriegszeit sowie mit der Erinnerungs- und Geschichtspolitik in Spanien. Frank Schauff geht ausführlich auch auf die Vorgeschichte des Krieges ein. Diese beiden Bücher vermitteln ihrerseits ein Bild vom Schrecken und langen Nachhall eines europäischen Bürgerkriegs.
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